Ehrungs- und Kommersabend erster Höhepunkt im Festjahr zum 150jährigen Bestehen

Mit dem festlichen Ehrungs- und Kommersabend im Vitusheim fand das Festjahr der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Schnaittenbach zum 150jährigen Bestehen einen ersten wirklichen Höhepunkt.
Dem Festabend vorausgegangen war ein Gedenkgottesdienst für die Verstorbenen Mitglieder der Feuerwehr in der Stadtpfarrkirche St. Vitus, der von Pfarrer Josef Irlbacher, Pfarrvikar Sylvester Emeruwa und Pfarrer Stefan Fischer aus Hirschau zelebriert und vom Kirchenchor musikalisch gestaltet wurde. Den Altar- und Lektorendienst verrichteten uniformierte Mitglieder der Feuerwehr, wie es in Schnaittenbach schon seit langem guter Brauch ist. Pfarrer Irlbacher sprach in seiner Predigt vom Geist Gottes, der die Feuerwehrdienstleistenden beflügele, und von der entfachten Begeisterung als Lebenselixier.
Nach einem Totengedenken am Ehrenmal konnte Kommandant und Vorsitzender Michael Werner im Vitusheim ein volles Haus mit vielen namhaften Ehrengästen aus Feuerwehr und Politik sowie mit der Big Band des Max-Reger-Gymnasiums unter der Leitung von Elke Beer eine erstklassige und mal etwas andere musikalische Umrahmung begrüßen.
Durch den Abend führte in gekonnter Manier, beginnend mit einer etwas anderen Erklärung des Begriffs Kommersabend, der stellvertretende Kommandant Stefan Reindl und der Verlauf war gespickt mit ebenso überraschenden als auch erfrischenden und kurzweiligen Momenten, was angesichts der Vielzahl anstehender Grußworte, Ehrungen und Auszeichnungen als sehr wohltuend vom Publikum aufgenommen wurde.
Die Eröffnungsrede von Kommandant und Vorsitzendem Michael Werner befasste sich insbesondere mit der Entwicklung der Feuerwehr Schnaittenbach in den letzten Jahren und Jahrzehnten hin zu einem modernen kommunalen Hilfeleistungs- und Katastrophenschutzbetrieb der Stadt Schnaittenbach. Anhand eines Pressespiegels untermauerte er die Meilensteine dieser Entwicklung, insbesondere das seit 2011 vorgelegte und nunmehr vollendete Fahrzeugbeschaffungskonzept sowie das in den letzten Jahren entwickelte und umgesetzte und zwischenzeitlich bundesweit Beachtung und Nachahmung findende Katastrophenschutzkonzept für den Bereich der Stadt Schnaittenbach.
Ungewöhnlich waren neben den Grußworten von Bürgermeister Marcus Eichenmüller sowie der Festrede von Kreisbrandrat Hermann Schreck in seiner Funktion als Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbands und stellv. Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbands Bayern nicht nur die Videogrußbotschaften des Bayerischen Innenministers und obersten Dienstherren der Feuerwehren MdL Joachim Herrmann, des Leiters der Staatskanzlei Dr. Florian Hermann sowie des ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber, der sich noch gut an seinen Auftritt beim 125jährigen im Jahr 1998 erinnern konnte, sondern auch zwei hochgradig besetzte Talkrunden, in denen auch der eine oder andere Problempunkt kritisch angesprochen und offen diskutiert wurde.
Bürgermeister Marcus Eichenmüller bezeichnete die Feuerwehr als ersten Partner und Berater der Stadt, wenn es um Sicherheitsfragen und Brennpunkte aller Art gehe. Immer dann wenn es Notfälle gebe und es eben „Not tue“, sei die Feuerwehr die Task Force schlechthin und zeige Hilfsbereitschaft allerbester Prägung. Den Nachwuchs in der neu gegründeten Kinder- und der schon seit Jahrzehnten bestehenden Jugendfeuerwehr bezeichnete das Stadtoberhaupt als die Brandmeister von morgen. Jugendarbeit bei der Feuerwehr sei eine echte Alternative zu jeglicher, insbesondere aber virtueller Freizeitbeschäftigung und schaffe unverzichtbare Qualifikationen sowie überaus wichtige Sozialkompetenz.
Zudem sorgten die musikalischen Leckerbissen der MRG-Big Band, mit denen der Abend durchsetzt war, immer wieder für Entspannung und Genussmomente.
In der Feuerwehr-Talkrunde konfrontierte Moderator Stefan Reindl die Teilnehmer Kreisbrandrat Fredi Weiß, den Amberger Stadtbrandrat und Bayerischen Landesjugendfeuerwehrwart Heinrich Scharf, KBR a. D. und ehem. Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Hans Weber aus Cham sowie die Vertreter des Patenvereins Holzhammer Kommandantin Anja Meyerhofer und Vorsitzenden Stefan Kumeth mit feuerwehrtechnischen Fragen zum letzten Fest vor 25 Jahren, zu Bedeutung und Stellenwert von Jugendarbeit in der Feuerwehr, zu eingetretenen Veränderungen bez. der Sicherheit von Kräften des Rettungsdienstes im Einsatzgeschehen sowie zur Funktion des Patenvereins in der Zusammenarbeit mit der Jubelwehr.
Die politische Talkrunde war besetzt mit MdL Dr. Harald Schwartz, Landrat Richard Reisinger, Bürgermeister Marcus Eichenmüller sowie dem städtischen Jugendbeauftragten Thomas Hottner. Die Fragen des Moderators Stefan Reindl an die Vertreter der Politik zielten ab auf Themen wie Bedeutung der Kinder- und Jugendfeuer für den Fortbestand der kommunalen Einrichtung Feuerwehr im Ehrenamt, der Einstellung der Stadt Schnaittenbach zu ihrer Feuerwehr als Rettungs- und Katastrophenschutzorganisation, die Bedeutung des Ehrenamts für den Landkreis und schließlich eine politische und juristische Einschätzung zu den jüngsten Vorfällen, bei denen es zu Angriffen auf Rettungskräfte gekommen war.
Selbstverständlich wurde im Verlauf des Abends immer wieder auf die weiteren Veranstaltungen im Rahmen des Festjahres hingewiesen. Insbesondere die Eröffnung der Aktionswoche der bayerischen Feuerwehren mit Innenminister Joachim Herrmann am Samstag, 23. September und das eigentliche Festwochenende im Juli mit der Open-Air-Veranstaltung auf der Freilichtbühne am Buchberg mit der international bekannten Band PamPamIda sowie den regionalen Bands Random System und Granny is Back am Freitag, 21. Juli, sowie der Sonntag, 23. Juli, mit Festgottesdienst, Festzug, Familientag und dem abschließenden Abendprogramm mit dem Kabarettisten Helmut A. Binser im Vitusheim wurden herausgestellt.
Dazwischen konnten sich die Gäste am reichhaltigen Büfett der Metzgerei Weidner im Foyer des Vitusheims gütlich tun und sich für die noch anstehenden Programmpunkte stärken.
Im weiteren Verlauf des Abends erhielten Ehrungen und Auszeichnungen:
Emil Dölschner, Marina Perlinger und Eva Reindl für 10 Jahre und Gerätewart Christian Haubner für 30 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Nach den geltenden Richtlinien befördert wurden Franziska Reindl zur Oberfeuerwehrfrau, Christina Reindl und Dominik Strähl zur Hauptfeuerwehrfrau/-mann, Markus Wägemann und Teresa Reindl zum Löschmeister/in, Martin Röbl zum Oberlöschmeister, Christian Haubner und Horst Kellner zum Hauptlöschmeister.
Die Ehrungen des Feuerwehrvereins nahm der stellv. Vorsitzende Markus Nagler vor.
Die neu geschaffene Ehrennadel erhielten Andreas Engelhart, Georg Hirsch, Franz Mann sowie ein Kreis von Feuerwehrfrauen, die insbesondere bei den Bürgerfesten in den achtziger und neunziger Jahren unverzichtbare Hilfen waren, darunter Monika Hottner, Monika Pichl, Barbara Reindl, Isolde Reindl und Marianne Weiß.
Weitere Berichte folgen.















