Ausstellung im Kulturstadl: Brand- und Katastrophenschutz im Wandel der Zeit

Das Festjahr der Feuerwehr Schnaittenbach anläßlich des 150jährigen Bestehens neigt sich langsam aber sicher seinem Ende zu. Mit der Eröffnung der Ausstellung „Brand- und Katastrophenschutz im Wandel der Zeit“ im Kulturstadl im Rahmen der Schnaittenbacher Kulturtage gab es nochmal einen echten Höhepunkt. Vorsitzender und federführender Kommandant Michael Werner konnte ein volles Haus mit vielen interessierten Kulturbegeisterten begrüßen. Erfreulicherweise gab es keine langen Reden, sondern der 2. Kommandant der Wehr Stefan Reindl führte in gekonnter Manier mit kurzweiligen Interviews durch den Abend und es kamen dabei sowohl viele fachliche Infos mit wissenswerten Details, aber auch einige Hintergrundgeschichten, die sowohl zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln anregten, an‘s Tageslicht. Die Leiterin des städtischen Arbeitskreises Heimat und Kultur Ingrid Müller freute sich über das Engagement der Feuerwehr und bedankte sich für den wertvollen Beitrag zu den diesjährigen Kulturtagen. Anhand einer Zeitstrahltafel wurde plakativ dargestellt, wie sich das Aufgabenspektrum einer Feuerwehr und damit einhergehend auch die Gerätehäuser, die Fahrzeuge und Gerätschaften im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. War es in den ersten hundert Jahr seit der Gründung nahezu ausschließlich die Brandbekämpfung, so kamen in den letzten 50 Jahren Einsatzstichworte wie Verkehrsunfall mit Personenrettung, Personensuche, Insekten, Gebäudeeinsturz, Gefahrgut, Technische Hilfeleistung und zuletzt sogar Amoklage hinzu. Kreisbrandrat Christof Strobl konnte hierzu fachkundige Auskunft geben und eine kleine Auswahl der heutigen Einsatzmittel vorstellen. Bürgermeister Marcus Eichenmüller ging detailliert auf die Entstehung des mittlerweile bayern- und sogar bundesweit Beachtung findende Katastrophenschutzkonzept der Stadt Schnaittenbach ein und Jugendwart Emil Dölschner zeigte die Ausbildungsinhalte der Jugend- und der erst heuer im Jubiläumsjahr gegründeten Kinderfeuerwehr auf. Großes Interesse erregten neben den vielen Ausstellungsgegenständen vor allem auch die vielen Fotos und Zeitungsartikel zu Einsätzen und Übungen, aber auch zu den heimatkulturellen Bemühungen der Feuerwehr in Schnaittenbach auf. So mancher konnte sich selbst oder Familienangehörige und Bekannte auf alten Fotos wiederfinden und viele Gespräche während des langen Abends drehten sich um Begebenheiten, an die man sich beim Betrachten der Fotos wieder erinnerte. Es versteht sich von selbst, dass dabei sowohl amüsante und lustige Begebenheiten zur Sprache kamen, aber auch ernste und traurige Begebenheiten in Erinnerung gerufen wurden.

Absoluter Höhepunkt des Abends war die Tatsache, dass acht der neun Festdamen der Hundertjahrfeier von 1973 und mit Ehrenmitglied Helmut Reiß auch der damalige  Fahnenjunker mit Richard Dickert einer seiner Begleiter anwesend waren. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die Festdamen seit 1973 nie mehr geschlossen in diesem Kreis zusammengekommen waren, obwohl alle in Schnaittenbach wohnen. Lediglich die in Bonn wohnende Elfriede Schmitz, geb. Schäfer, konnte an der Eröffnung nicht teilnehmen. Anhand der mitgebrachten gelben Plastikenten erinnerten die ehemaligen Festdamen daran, dass sie damals als jungen Mädchen und Frauen wegen ihrer knallgelben Kleider feuerwehrintern gerne „Wusala“ genannt wurden. Die Ausstellung kann auch noch am kommenden Wochenende besichtigt werden. Öffnungszeiten sind am Samstag von 16 bis 20 Uhr und am Sonntag von 14 bis 18 Uhr.